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Die Masthuhn-Initiative bei L & D

 

Seit 2022 setzen wir uns für die Ziele der Europäischen Masthuhn-Initiative ein und stehen in engem Austausch mit unseren Lieferanten, um gemeinsam Lösungen zur Umsetzung zu entwickeln.
Im Rahmen dieser Bemühungen haben wir uns im Laufe der Jahre an „Runden Tischen“ beteiligt sowie wiederholte Abfragen unter unseren Lieferanten durchgeführt, um die notwendigen Anpassungen insbesondere im Hinblick auf die Verfügbarkeit der entsprechenden Produkte gemäß den Vorgaben der Initiative zu bewerten. Diese Maßnahme ist ein wichtiger Schritt in unserer Strategie für nachhaltige Produktbeschaffung und einen verantwortungsbewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Bereits jetzt entspricht ein Teil unseres Sortiments den allgemeinen Standards des European Chicken Commitment (ECC) oder verzichtet im Sinne der Albert Schweitzer Stiftung vollständig auf Fleisch. Der geplante Transformationsprozess wird schrittweise und nachhaltig umgesetzt – mit dem Ziel, ethische Anforderungen zu erfüllen, ohne dabei die Wirtschaftlichkeit aus den Augen zu verlieren.

 

 

Vor welchen Herausforderungen stehen wir?

 

Als Unternehmen der Außer-Haus-Verpflegung möchten wir aktiv zur Verbesserung der Haltungsbedingungen beitragen. Dies gelingt nur in enger Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten. Wir betrachten die Umstellung als ganzheitlichen Prozess entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Eine besondere Herausforderung besteht darin, die Balance zwischen fairen Löhnen, wirtschaftlicher Tragfähigkeit und angemessenen Endverbraucherpreisen zu finden – insbesondere vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen wie internationalen Konflikten, der Lebensmittelbeschaffung und der aktuellen Verbraucherstimmung.
Neben dem Bestreben mit der Masthuhn-Initiative, verfolgen wir einen ganzheitlichen Tierwohlansatz, bei dem wir versuchen Fleisch insgesamt zu reduzieren. Unser Ziel ist es als Unternehmen für eine nachhaltige, gesunde und genussvolle Ernährung zu stehen, ohne den Eindruck von Verzicht zu wecken.
Mit diesem Ansatz im Hinterkopf haben wir 2024 unser fleischfreies +punkt-Konzept in der Zwischenverpflegung neu eingeführt. Im Zuge einer Aktionswoche folgt 2025 nun die Einführung eines konsequent pflanzenbasierten Ansatzes auch in der Hauptverpflegung – mit einem abwechslungsreichen und schmackhaften Sortiment an Gerichten, welches unser Einkauf auf Grundlage der DGE - sowie nach Planetary Health - Richtlinien entwickelt hat. Auch die Speiseplanung wurde in den letzten Jahren kontinuierlich optimiert und enthält mittlerweile rund 60 % vegetarische oder vegane Komponenten.

 

Status Quo bei L & D?

 

Aktuell beteiligen sich nach eigenen Angaben 11 von 29 (38 %) unserer Lieferanten an der Masthuhn-Initiative und sind in der Lage, uns Masthuhn konformes Fleisch zu liefern. Dies entspricht nahezu einer Verdopplung im Vergleich zu 2023, als lediglich 6 von 30 Lieferanten beteiligt waren.

Wir beobachten zudem, dass sich zunehmend auch Produzenten und weitere Lieferpartner der Masthuhn-Initiative anschließen oder dies zumindest planen.

Allerdings erhalten wir häufig die Rückmeldung, dass eine Masthuhn konforme Haltung unter den derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen als wirtschaftlich nicht attraktiv genug eingeschätzt wird, um im Wettbewerb mit konventioneller Haltung bestehen zu können.

Auch wir stehen als Caterer unter erheblichem Preisdruck – sowohl durch unsere Gäste und Vertragspartner sowie Ausschreibungsrelevanter, festgelegter Preisstrukturen. Um dennoch täglich jedem Gast ein bezahlbares, gesundes und nachhaltiges Gericht anbieten zu können, ergreifen wir eine Vielzahl von Maßnahmen.

Zur Abfederung steigender Kosten setzen wir unter anderem auf die aktive Messung und Reduzierung von Nassmüll, die Verlängerung der Nutzungsdauer von Frittierfett durch den Einsatz patentierter Filtertechnik sowie – wo möglich – auf den vollständigen Verzicht auf Fleischprodukte.

 

 

Auch der Bezug von Bio-Artikeln spielt eine zunehmend wichtige Rolle. So konnten wir bis Ende 2024 bereits 13 Betriebe – das entspricht rund 10 % – Bio-zertifizieren lassen, mit weiter steigender Tendenz.

Ein besonderes Highlight war der Gewinn der Bio-Silbermedaille in einem unserer Betriebe in Feldafing. Dort werden nicht nur durchschnittlich 80 % Bio-Produkte eingesetzt, sondern auch ausschließlich bio-zertifiziertes Fleisch verwendet – worauf wir sehr stolz sind.

Durch die genannten Schlüsselmaßnahmen erhoffen wir uns einerseits, unsere Wettbewerbsfähigkeit und damit auch Arbeitsplätze langfristig zu sichern, und andererseits einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung genereller Haltungsbedingungen sowie zur Schonung von Ressourcen zu leisten.

 

Headerfoto © Pixabay

 

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