Geschäftsführer Phillip Preuß schildert, wie L & D den vielfältigen Herausforderungen während und nach der Pandemie erfolgreich begegnete – und damit im Jahr 2022 das stärkste Umsatzwachstum der Firmengeschichte sowie die Expansion nach Bayern erzielte.
Frage: Bitte schildern Sie, wie Ihr Geschäft sich in der Pandemie von 2020 bis 2021 entwickelt hat.
Antwort Phillip Preuß: Nach rekordverdächtigem Jahresauftakt im Jahr 2020 erlebten wir im März den drastischsten Umsatzeinbruch unserer Firmengeschichte. In den ersten Monaten der Pandemie mussten wir uns mit einer Vielzahl neuer Hygienemaßnahmen sowie Kurzarbeits-Anträgen auseinandersetzen. Unser Ziel war es, unsere Mitarbeitenden trotzdem an uns zu binden und zu halten – ein nicht ganz einfacher Spagat. Es galt, auf die Wünsche und Möglichkeiten unserer Belegschaft einzugehen. Zudem ging jeder Vertragspartner ganz individuell mit der Pandemie um, was uns als Catering-Dienstleister vor die Aufgabe stellte, viele verschiedene und flexible Verpflegungsangebote vor Ort zu entwickeln.
Frage: Was sind jetzt nach der Pandemie aus Controlling-Sicht die größten Herausforderungen in der Betriebsgastronomie?
Antwort Phillip Preuß: Die Pandemie wirkte für die gewohnten „alten“ Herausforderungen wie ein Katalysator: Die mangelnde Attraktivität von Ausbildungsberufen der Gastronomie, die neu geforderten, flexiblen Arbeitszeiten durch die lange Homeoffice-Zeit unserer Gäste sowie der wachsende Einfluss bürokratischer Regularien infolge der Pandemie sind nur drei Beispiele.
Völlig unabhängig davon beeinflussen derzeit die hohe Inflation, gestiegene Energiepreise, unsichere Verfügbarkeiten in der Lieferkette sowie die die starken – wenn auch notwendigen – Tarifsteigerungen das Risikogefüge unserer Branche.
Frage: Wie sieht es jetzt in Ihrer Bilanz aus?
Antwort Phillip Preuß: Tatsächlich konnten wir das Jahr 2022 erfolgreich abschließen und sehen auf eine Umsatzsteigerung von 28 % im Vergleich zu 2021 zurück. Mit diesem besten Ergebnis der Firmengeschichte sind wir bestmöglich vorbereitet, um das hoffentlich erste volle Jahr ohne Einfluss der Pandemie ebenso erfolgreich zu bestreiten.
Frage: Herzlichen Glückwunsch – das ist ein toller Erfolg! An welchen Stellschrauben haben Sie genau gedreht?
Antwort Phillip Preuß: Ich glaube unser größtes Pfund ist, dass es uns gelungen ist, mit unseren Mitarbeitenden gute Wege durch die Pandemie zu finden: So haben wir trotz langer Kurzarbeit durch eine enge und ehrliche Kommunikation fast alle überzeugen können, bei uns zu bleiben. Auch in der Führungsebene haben wir seit Jahrzehnten sehr wenig Fluktuation und selbst in der Pandemie das unbezahlbares Know-how unserer Leiterinnen und Leiter erhalten können. Als das Geschäft wieder losgehen durfte, konnten wir auf langjährige und motivierte Menschen zählen, die gemeinsam mit uns und den Vertragspartnern da anknüpfen konnten, wo die Pandemie uns ausgebremst hatte.
Die enge und gute Bindung an langjährige Lieferanten hat geholfen, Lieferengpässe auf ein Minimum zu reduzieren – es bewährt sich, dass L & D nicht der kurzfristigen Preisersparnis folgt, sondern gewachsenen Beziehungen.
Durch viele neue Konzeptideen sind wir flexibler als vorher und schaffen es so, unseren Gästen ein Verwöhn-Erlebnis in unseren Betriebsrestaurants zu bieten – was durch die hohen Homeoffice-Quoten für uns nicht einfach ist, aber von den Gästen mit einem gestiegenen Bon belohnt wird, wenn sie denn am Arbeitsplatz sind und gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen essen gehen.
Schließlich haben wir während der Pandemie alle Verträge neu auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft und den einen oder anderen auslaufen lassen. Bei Neuausschreibungen konzentrieren wir uns auf Partner, die zu unseren Werten passen. So ist es uns gelungen, während der Pandemie mit einem neuen Kunden eine neue Region zu erschließen und freuen uns sehr, nun auch in Süddeutschland in Bayern weiter zu wachsen.
Da L & D großen Wert auf den persönlichen Kontakt und eine gegenseitige Wertschätzung legt, haben wir zudem geschaut, mit welchen Vertragspartnern wir die Krise gemeinsam und konstruktiv zum Besten für beide Seiten lösen konnten.
So nutzten wir die schwere Zeit der Pandemie gleichzeitig als Chance, uns neu auszurichten.
Frage: Eine letzte Frage: Was macht L & D so besonders?
Antwort Phillip Preuß: Für uns als Dienstleister steht gegenseitige Wertschätzung an erster Stelle: Das gilt für alle Beziehungen - nach innen wie nach außen. Darauf ausgerichtet sind alle unsere Dienstleistungen, Maßnahmen und vor allem unsere Kommunikation. Wir sehen uns immer die individuellen Herausforderungen an und finden dafür die passenden, maßgeschneiderten Lösungen, schaffen Mehrwert - aber auch gute Stimmung: bei uns selbst wie bei unseren Vertragspartnern und deren Mitarbeitenden. Von der Stange sind unsere Angebote in der Betriebsgastronomie nie. Genau das macht uns wie unseren Partnern viel mehr Spaß und fördert stetige Innovationen und Konzeptentwicklungen.